…oder “Der Tanz ins Leben” – ein Video dazu siehe unten –
Musikalischer Familiengottesdienst in der Pauluskirche Hamburg-Hamm verwandelt Hiobsbotschaft in Tanz der
Hoffnung
Kurzbericht von Ernst Reepmaker – Datum geändert –
Ja, „… der Tanz ins Leben“ verspricht etwas! Gerade in dieser Zeit der allseits bekannten und erlittenen Corona-Miesere.
Schon allein deswegen lohnte es sich Sonntag, den 10.Januar in den Zug zu steigen und von Berlin nach Hamburg zu
fahren. Eine Kollegin holt mich am Dammtor ab und bald sitzen wir in der, nach erlaubtem Maß vollbesetzten
Pauluskirche zu Hamm, inmitten erwartungsvoll und heiter gestimmter Zuschauer:innen aller Altersgruppen.
Dünne Stäbe, 1½ Meter lang, neben den Stühlen liegend, versprechen gleich wieder etwas: es wird einen Bewegungsteil
für alle geben!
Der Flyer kündigt an: Konzert – Performance – Eurythmie. Und das wird auch auf einem hohen Niveau geboten. Eine
Auswahl aus dem gesamten Programm, vertieft mit der alttestamentarischen Geschichte Hiobs der vom tragischen
Schicksal Getroffenen. Die Pastorin erzählt kindgerecht und nimmt dabei die Blockflöte zur Hand. Sie holt aus der
Geschichte genau das hervor, was Hiob auszeichnet in seiner Auseinandersetzung mit dem Niederdrückenden, mit der
Not: in sich und seinem Glauben gegründete Integrität und Standhaftigkeit. Das, was in den musikalischen Werken
bespielt, besungen und getanzt wird, – das LEBEN der Seele -, es zeigt sich in der knapp gefassten Erzählung als
unerschütterliche Kraft. Und somit wird ein drittes Mal ein Versprechen dargebracht.
Diese ansteckende Vitalität erscheint in der virtuos gestalteten Musik der Barockviolinistin Gabriele Steinfeld und der
Cembalistin Anke Dennert, im hoch-differenzierten Gesang der Sopranistin Christina Roterberg und im lebendigen,
stimmungsvollen Tanz der Eurythmistin Danuta Swamy von Zastrow (Choreografie: Rob Barendsma).
Das Ensemble – auch die Eurythmistin singt und geigt mit – vermittelt die Klangvielfalt dieser Barockmusik präzise,
spielerisch und zugleich atmosphärisch-warm. Es fließt das Gebotene wohltuend in den hohen Kirchenraum und füllt
ihn aus.
Und am Ende erfüllt sich das Versprechen der Stäbe im großen Kreisschreittanz, wo alle mitmachen, den Rhythmus in
den Füßen, mit leicht-wechselndem Schwung im Körper, der Eurythmistin folgend. Und so geht das Erlebte über ins
selbst gestaltete gemeinsame Tanzen der Passacaglia della Vita. Und wenn es am Ende zum Stehen kommt, ist es einem
warm ums Herz geworden. Genügend VITA gesammelt für eine erfüllte Rückfahrt nach Berlin