
Hinter der FORM ist das LEBEN SELBST – Limora Ensemble
3 August/19:00 - 20:00
3,00€
Eurythmieaufführung – Sprache: Catherin Ann Schmid
„Hinter der Form ist das Leben selbst“- Wir widmen uns den Bildern und dem Leben der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint (1862-1944).
Bei einem Museumsbesuch in Düsseldorf sind wir den Werken von Hilma af Klint begegnet. Speziell die Formen auf den „Zehn Grössten“ haben einen tiefen Eindruck hinterlassen, da die ganzen Grundformen wie Spirale, Kreis, Viereck, etc. uns aus der Eurythmie sehr vertraut sind . Auch die Farbsprache der Bilder begeisterte und inspirierte uns.
Diese Bilder thematisieren vier Lebensphasen: Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter und das hohe Alter, also eine ganze Biographie.
Dies traf zusammen mit einer unserer Ideen, unser neues Programm unter das Thema eines Lebenszyklus zu stellen. Wir begannen dem Interesse für Hilma af Klints Bilder und ihren Umgang mit Formen und Farben nachzugehen.
Durch unsere Sprecherin lassen wir Hilma af Klint schauspielerisch als Figur, erscheinen. Zitate aus Hilmas Notizbüchern, Texte von Morgenstern, Paul Klee und Rudolf Seiner, sowie Musikstücke von Schostakowitsch, Bach, Poulenc, Lobos und van der Pals, umspielen den roten Faden unseres Programmes.
Unser Ziel ist es, neben Aufführungen an bekannten Orten, dieses Programm in Museen und Ausstellungen zu bringen, die diese Künstlerin oder moderne Kunst thematisieren, aufführen zu dürfen und die Farben und Formen von ihren Bildern durch die Eurythmie im Raum erscheinen zu lassen. Damit möchten wir mit der Eurythmie, die zeitgenössische Kunstwelt bereichern.
Biografie Hilma af Klint
Hilma af Klint (1862–1944) ist eine schwedische Malerin und eine der frühesten Wegbereiterinnen der abstrakten Kunst, sowie die erste Malerin, die mit Serien gearbeitet hat. Ihre Werke entstanden oft in Verbindung mit der geistigen Welt, die sie durch spirituelle Sitzungen und Meditationen suchte. Inspiriert von esoterischen Strömungen und dem Wunsch, verborgene universelle Wahrheiten darzustellen, schuf sie leuchtende, geometrische Kompositionen voller Symbolik. In der Hoffnung, dass ihre Kunst eines Tages verstanden würde, übergab sie ihre Werke der Zukunft – eigentlich an uns! Alle Arbeiten, die das Zeichen “+ x” trugen, sollten erst 20 Jahre nach Hilmas Tod geöffnet werden. „Die Gemälde sollten ungesehen bleiben, verborgen vor den Augen anderer Menschen.“
Hilma af Klint träumte davon, ein Museum zu bauen: „Der Tempel, in dem die Bilder einst hängen werden, soll aus Alabaster sein. Mit anderen Worten, er muss komplett weiß sein. In der Mitte soll ein astronomischer Turm stehen mit einer innenliegenden Spiraltreppe. Der Ort, den wir dafür auserkoren haben, ist die Insel Ven im Öresund.“
Die „Zehn Größten“, die als Inspirationsquelle und zentrales Werk in unserem Programm stehen, sollten in der Bibliothek des Tempels hängen. Diese Serie malte sie vom 2. November bis 7. Dezember 1907 und die Größe eines Bildes 328 cm x 240 cm betrug. „Es sollten zehn Gemälde von paradiesischer Schönheit entstehen, mit sehr bewegenden Farben und sanft darauf ausgerichtet, mir alle meine Empfindungen zu entlocken. Es war die Absicht der Meister der Welt einen Einblick zu gewähren in die Systematisierung der vier Phasen des menschlichen Lebens. Jedes der Zehn Grössten Gemälde entstand über einen Zeitraum von vier Tagen. Sie heissen: Kindheit, Jugend, Erwachsensein und Alter.“
Biografien der Beteiligten
Eurythmist*innen
Alena Kecová
„Woher stamme ich? Ich stamme aus meiner Kindheit. Ich stamme aus meiner Kindheit wie aus einem Land…“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Ich bin am 12 Juni 1990 in Prag in eine abenteuerliche Familie geboren. Meine Vorfahren zogen mit der Kutsche durch verschiedene Länder Europas, um ihre Spiele und Kunsthandwerke anzubieten. Die Aufgabe meines Grossvaters war die Papierrosen zu basteln und die Knopforgel zu spielen.
Ich habe noch lebhaft in Erinnerung wie mich seine Welt faszinierte und so war für mich klar, dass ich mein Leben mit der Kunst verbinden möchte. Als ich der Eurythmie zum ersten Mal begegnete, sah ich, dass Sie die einzige Kunst ist, die alle Künste vereinigt. Die Sprache, die Literatur, die Musik, das Schauspiel, die Bewegung. Und so darf ich die Reise mit der Eurythmie weiterführen.
Santiago Zorrilla Gonzalez
Geboren am 26. Mai 1996 in Lima, Peru. In einer Künstlerfamilie bin ich in einem kleinen Tal außerhalb der Stadt aufgewachsen, wo ich die Rudolf Steiner Schule besuchte. Seit der Kindheit spiele ich verschiedene Musikinstrumente. 2014 Visual Arts Ausbildung mit Schwerpunkt in Installation und elektronische Künste. In dieser Zeit habe ich in verschiedenen Orchestern und Ensembles gespielt, Musik unterrichtet, Eurythmie- Kurse besucht und an verschiedenen künstlerischen Projekten teilgenommen. 2018 kam ich in die Schweiz für das Eurythmie- Studium (2022 abgeschlossen) und bin seither in verschiedenen Eurythmie Projekten (Parsifal am Goetheanum, symphonische Eurythmie, u.a.). Seit Juni 2024 nun auch beim Limora Eurythmie Ensemble. Vor zwei Jahren bin ich Vater geworden
Stephanie Janisch
1983 geboren und aufgewachsen in Gempen, Schweiz, durfte ich vom Kindergarten bis zur 12. Klasse die Waldorfpädagogik erleben. In meiner Jugend war meine brennendste Frage: Was ist der Mensch? Diese Frage führte mich in die Sozialpädagogik, wo ich viel erleben, beobachten und lernen durfte über das Menschsein in all seinen Erscheinungsformen. In der Ausbildung zur Waldorferzieherin in Kassel lernte ich die Menschenkunde Rudolf Steiners kennen, die durch das Seelisch-Geistige, über das physische des Menschen hinaus, erweitert ist. Im beruflichen Alltag der Sozialpädagogik am Ekkharthof Lengwil und der Sonnhalde Gempen, konnte ich bei einigen Erlebnissen diese „unsichtbare“ Seite des Menschen erahnen. Aber wie kann mir dieses Seelisch-Geistige tatsächlich zu einem konkreten Erlebnis werden? Diese Frage führte mich zum Eurythmie-Studium, durch das ich die Anthroposophie vertiefen konnte und sich immer wieder neue Dimensionen des Menschseins auftaten, die nun erforscht werden wollen. Heute bin ich künstlerisch, in verschiedenen pädagogischen Ausbildungen unterrichtend und Kurse gebend, freudig mit der Eurythmie tätig. Ein weiteres Standbein verschafft mir die Leidenschaft für internationalen Volkstanz, den ich seit der Ausbildung in Kassel gepflegt und vertieft habe. Durch ihn kommt in jeder Klasse oder Gruppe schnell eine fröhliche, beschwingte, Menschen verbindende Stimmung auf.
Tonya Sutter (09.09.1994)
Aufgewachsen bin ich in Bottmingen, fast um die Ecke des Hauses,wo die erste Eurythmistin ihre ersten Eurythmiestunden von Rudolf Steiner bekam. So begleitete mich die Eurythmie von Anfang an, weiter auch durch meine Schulzeit hindurch. Durch ein Eurythmieprojekt in Armenien lernte ich die Vielseitigkeit der Eurythmie kennen und auch Eurythmie in anderen Sprachen zu bewegen.
Danach folgte ein Jahr Sprachaufenthalt in Paris, wo ich die französische Eurythmie kennenlernen durfte. Auch am Lehrerseminar (AfaP) in Dornach, wo ich meine Klassenlehrerausbildung begann, und dann als Klassenlehrerin an der Steinerschule Münchenstein, war die Eurythmie ein enger Begleiter und eine Unterstützung für meine ausgefüllten Tage. Nach drei Jahren unterrichten kam der Wunsch, Eurythmie zu studieren. Ich suchte eine Eurythmie, die nicht nur mich als Eurythmistin berührte, sondern auch das Publikum in ihre Bilder und Erlebnisse mitnimmt. So stiess ich durch Zufall an eine Eurythmie-Aufführung aus Kapstadt, Südafrika. Nach der Aufführung wusste ich, dass ich dort studieren möchte. Südafrika öffnete mir nicht nur das Tor zum Eurythmistenleben, sondern auch zu einer ganz anderen Kultur, die ich schätzen und lieben lernte und die zur zweiten Heimat wurde. So reise ich jährlich zurück und gestalte mit einigen EurythmistInnen von dort Eurythmie- Projekte.
Zurück in der Schweiz begann ich mit zahlreichen künstlerischen Projekten und tauchte ganz in die Bühneneurythmie ein. Mittlerweile bin ich Mitglied des Faust- und Mysteriendramen-Ensembles am Goetheanum und an der Projektbühne mit Gioia Falk tätig. 2021 wurde ich Mitgründerin und Mitwirkende des Limora-Ensembles.
Hallo, mein Name ist Caiame de Lacerda Pataca, welcher eine Mischung aus indigenen, spanischen und portugiesischen Namen ist. Ich wurde in Brasilien geboren und bin im Kontakt mit der üppigen Natur, den grünen Bäumen, den lauten und farbenfrohen Tieren und unglaublichen Wasserfällen aufgewachsen. Angesichts des vielen Lebens blieb mir keine andere Wahl, als Biologe zu werden. Trotz der Klarheit in der Wissenschaft, reichte mir diese bald nicht mehr. Glücklicherweise begegnete ich der Waldorfpädagogik und kam dadurch mit der Eurythmie in Berührung, in die ich mich sofort verliebte. Diese Leidenschaft passt zu einem anderen Aspekt meiner Biografie, der Liebe zur Kunst, Kultur und Philosophie. Dies veranlasste mich, meine Eurythmie- Ausbildung teils in Brasilien, teils in Deutschland, durchzuführen. Als ausgebildeter Eurythmist erkannte ich die Notwendigkeit, der künstlerischen Arbeit auf der Bühne mehr Raum zu geben und zog in die Schweiz, wo ich seit 2021 lebe. Hier kann ich meine Lebhaftigkeit und Kreativität im Limora Ensemble einbringen.
Angelika Kissling (28.06.1993)
Als sechstes Kind bin ich in eine Schweizer Familie hineingeboren. In einem kleinen Dorf umgeben von Feldern und Rebbergen verbrachte ich meine Kindheit. Bald auf den Bäumen kletternd, bald auf unseren Pferden reitend erlebte ich so einige Abenteuer. Durch verschiedene Schicksalsereignisse wurde ich, neben meinem Bewegungsdrang, ein besinnliches Kind, das in der Jugend verzweifelt die Verbindung zu verstorbenen, liebgewordenen Menschen suchte.
Nachdem ich dreizehn glückliche Jahre in der Rudolf Steiner Schule erlebt habe, reiste ich nach Nordindien und Nepal und liess mich tief berühren von der Buddhistischen Lebensweise. Zurück in der Schweiz verbrachte ich drei Monate mit Hebammen, da mich auch diese Schwelle faszinierte.
Aus dieser Suche nach der Verbindung und Anbindung an das Jenseits wurde mir deutlich, dass ich Eurythmie studieren will. So begann ich mit 21 Jahren mein Studium am Eurythmeum CH. Diese Zeitkunst fordert von uns volle Präsenz im ständigen Neuschöpfen und Vergehen lassen der gewordenen Form. Nach meinem Studium vertiefte ich die künstlerische Seite der Eurythmie und stieg bald in die Pädagogik ein. Ich genoss diese Abwechslung zwischen Bühnentätigkeit und Eurythmie mit Kindern. Seit der allerersten Gründungsphase bin ich Teil des Limora Ensembles. Zurzeit begleite ich meine Kolleg*innen im Hintergrund und widme die meiste Zeit meinem neugeborenen Sohn.
Mein Name ist Aurica Arden. Geboren wurde ich in Kopenhagen, Dänemark. Seit meinem dritten Lebensjahr durfte ich in der wunderschönen Kulturstadt Weimar aufwachsen. Diese Stadt prägte stark mein Verhältnis zur Kunst, Kultur und zum Geistesgut der deutschen Dichter und Denker. Nach dem Waldorf Kindergarten hatte ich das Privileg in der Freien Waldorfschule Weimar meine Schulzeit zu verleben. Zusammen mit dem Klavierunterricht, den ich als Kind erhielt, bilden diese drei Tatsachen, ein grosses Fundament, aus dem ich heute für meine Unterrichts- und künstlerische Tätigkeit in der Eurythmie schöpfen darf.
Im letzen Schuljahr begann ich als Standart-Latein-Tanzlehrerin in der „Thüringer Tanz-Akademie“ Jugend- und Erwachsenenkurse zu unterrichten.
Das Eurythmie-Projekt „What Moves You“ brachte mich 2012 wieder der Eurythmie näher. Doch zunächst zog es mich nach Hamburg, wo ich zwischen 2014-2016 eine Ausbildung zur Hotelfachfrau im „Park Hyatt Hamburg“ absolvierte und im Anschluss als Administrative Assistance im Sales tätig war. Es zeichnete sich ab, dass dieser Weg nicht meiner werden sollte, denn ich suchte nach einer Tätigkeit, die nicht nur mein Beruf sein sollte, sondern zu einer Berufung werden könnte. Unerwartet kam ich 2017 an das Eurythmeum CH in die Schweiz. Ich begann das Eurythmiestudium — blieb und fand meine Berufung. Vor und nach meinem Abschluss 2020 widmete ich mich zudem einem individuellen Studium und zahlreichen Fortbildungen bei Carina Schmid, Benedikt Zweifel, Dorothea Mier, Dragan Senftner, Ursula Zimmermann, Annemarie Ehrlich, und Andreas Kern. Die Sommerkurse mit Carina Schmid und Benedikt Zweifel in Järna, Schweden, wurden vor vier Jahren eine jährliche Quelle der Inspiration für all meine eurythmische Tätigkeit. Seit 2020 Unterrichte ich nun am Eurythmeum CH als Dozentin und es ist eine tägliche Freude mit den Studierenden arbeiten zu dürfen. Meine Ausbildungstätigkeit wird gestützt und inspiriert durch die künstlerische Mitarbeit im Eurythmeum CH Ensemble, Kairos Eurythmie Ensemble und vor allem durch die Arbeit mit dem Limora Ensemble.